Im Jahr 2017 ist bei uns der Wunsch nach einem eigenen Wohnmobil gereift. Wir hatten das Glück, immer auf das Wohnmobil meiner Eltern zurückgreifen zu können, angefangen bei einem eigens umgebauten knallorangenen VW T3 über einen weiteren VW Bus bis hin zu einem Alkoven auf Fiat Ducato-Basis.

Mit diesem sind wir 2017 durch Norwegen getourt. Die Eindrücke haben uns sofort gefesselt und kaum zu Hause angekommen war klar, dass wir die Welt (ok, zunächst mal noch viele uns unbekannte Ecken in Deutschland und dann auch Europa) erobern möchten. Dass es bis zum tatsächlichen Kauf nun schon gut eineinhalb Jahre hingezogen hat ist zum einen auf die finanziellen Mittel, zum anderen aber auch auf die unglaublich große Auswahl an Wohnmobile zurückzuführen.
Unsere Vorstellung eines Wohnmobils
Zunächst haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie wir das Wohnmobil nutzen möchten. Unser Profil haben wir ungefähr so aufgestellt:
- Wochenende im Umfeld (Radius 200 km) wandern gehen und abends auf einem Bauernhof, Weingut oder Stellplatz übernachten
- Städtetrips (Stellplatz)
- Europa erkunden (mehrwöchig, wo es geht autark stehen)
„Richtige“ Campingplätze wollen wir dann eigentlich nur noch sehr unregelmäßig anfahren, da wir ja grundsätzlich alles „an Bord“ haben.
An Bord haben heißt in unserem Fall natürlich unter anderem eine Kochmöglichkeit, Dusche, Toilette und natürlich mindestens 2 Betten.

Ein Vollintegrierter schied von vorneherein aus, da uns diese schon vom Äußeren nicht ansprechen. Blieb also die Wahl zwischen Teilintegrierten und Kastenwägen.
Wir haben uns schließlich für einen Kastenwagen entschieden, da dieser grundsätzlich schlanker daher kommt und besser zur fahren sein dürfte. Ein weiterer und fast noch interessanterer Punkt für uns war die Schiebetür. Während man im Teilintegrierten lediglich eine schmale Tür nach Außen hat, sitzt man beim Kastenwagen bei geöffneter Schiebetür gefühlt schon fast im Freien. Gleiches gilt für die Hecktüren hinter den Betten. Wer sich mal Bilder in diversen Foren oder Facebook-Gruppen angeschaut hat, weiß bestimmt wovon ich spreche. Ich stöbere insbesondere gerne im passenden Thread im Kastenwagenforum.
Jetzt galt es noch, das eine oder andere kleinere Detail festzulegen um die riesige Auswahl an Kastenwägen etwas einzugrenzen.
Das für uns richtige Bett
Da wir bereits ein Alkoven Querbett auf der Norwegentour genießen durften und dabei festgestellt hatten, dass das Übereinanderklettern gar nicht so ohne ist, haben wir uns für einen Kastenwagen mit Längsbetten entschieden. Jeder sollte seine Nacht dann doch so ruhig wie möglich genießen können.
Die für uns richtige Nasszelle
Im Sanitärbereich gibt es wahnsinnig viele unterschiedliche Systeme bei dem verschiedenen Herstellern. Da die Duschbereiche in der Regel nicht sehr geräumig sind, haben wir von vorneherein Systeme mit einem Duschvorhang ausgeschlossen. Ebenfalls eigentlich uninteressant waren Systeme, bei denen die komplette Sanitär-Zelle beim Duschen nass wird. Letztendlich gab es drei Hersteller, welche ein für uns ansprechendes System anbieten. Zum einen ist das Megamobil mit einer durchsichtigen Klapptür und zum anderen Pössl und Adria mit ihrem Schwenkbad. Und das finden wir richtig spannend. Ein Raum durch eine nicht ganz durchgehende verschiebbare Trennwand macht aus dem Raum entweder ein Dusch- oder ein Toilettenbereich. Somit reduzierte sich das Angebot schon relativ schnell auf diese drei Anbieter.
Das für uns passende Interieur
Schließlich hatten wir uns die Frage gestellt, wie der Kastenwagen im Inneren, insbesondere die ganzen Schränke aussehen sollten. Während einige Anbieter auf unserer Meinung nach altbackene Holztöne setzen hat es Pössl mit dem Ahorn-Interieur noch ganz gut getroffen. Allerdings fanden wir das weiß-anthrazite Interieur des Adria Twin Supreme auf lange Sicht noch ein Tick neutraler (manche sagen vielleicht auch steril oder kühl).
Das I-Tüpfelchen
Als erster Hersteller hatte Adria im 2019er Modell ein Panorama-Dach im Kastenwagen über der Sitzgruppe verbaut. Wir waren von Beginn an begeistert davon, wieviel Licht in „unseren Kasten“ gelangen kann. Auch hier muss man natürlich abwägen ob dies für jemand interessant ist. Wo viel Licht ist, knallt im Sommer evtl. auch viel Hitze rein. Ausserdem geht hierdurch Stauraum verloren, da die Schränke über dem Fahrerhaus fehlen. Das Raumgefühl hat uns jedoch komplett überzeugt.
Inzwischen hat Pössl beim Summit beim Modell 2020 nachgezogen und auch ein Panorama-Dach integriert, dass sich sogar öffnen lässt.
Der Adria Twin Supreme 640 SLB soll es werden
Trotzdem sind wir letztendlich beim Adria Twin Supreme 640 SLB hängen geblieben. Das Interieur und der gefühlt etwas hochwertigere, weil stabilere Ausbau haben den Ausschlag gegeben.
Neben dem Besuch der Camping Messe in Düsseldorf 2019 habe ich bislang unheimlich viel Input über folgende Foren / Facebookgruppen sammeln können:
Facebook – Adria Twin Ducato Fans
Facebook – Frei stehen – autark campen (teils unglaublich schöne Impressionen!)