Seit fast einem Jahr haben wir nun unseren Kastenwagen. Es war von Beginn an geplant, dass wir die erste Zeit viel mit Kurz- und Wochenendtrips die Gegend erkunden wollen, da wir unsere Kids dann doch nicht allzu lange alleine lassen möchten.
Schnell sind wir bei der Suche nach Anlaufadressen auf das Landvergnügen-Konzept aufmerksam geworden. Inzwischen haben wir mehrere Übernachtungen mit Landvergnügen machen dürfen und daher will ich dieses interessante Konzept einmal näher vorstellen.
Das bietet Landvergnügen seinen Camper

Als Inhaber einer Landvergnügen-Plakette dürft ihr bei den teilnehmenden Stellplatz-Anbietern eine Nacht kostenfrei stehen. Punkt.
Viele Partner bieten aber Stromanschlüsse, Frischwasser, manche sogar Duschen und Toiletten an. Teilweise kostenfrei, teilweise gegen ein kleines Entgelt.
Mit ein paar freundlichen Worten beim Gastgeber erhält man oftmals einen Einblick in die Höfe. Insbesondere aber die ruhigen Lagen mitten in der Natur, teilweise direkt angrenzend an Viehweiden, Tiergehege oder einem kleinen Teich machen das Konzept so besonders.
Warum machen Anbieter bei Landvergnügen mit?
Der Eintrag als Übernachtungsadresse ist für die Anbieter absolut kostenlos. Es ist somit eine hervorragende Möglichkeit, auf seine eigenen Stellplätze aufmerksam (also kostenlos Werbung) zu machen.
Außerdem hat nahezu jeder Anbieter Produkte, die er verkauft, oftmals neben dem Direktverkauf auch über einen Online-Shop. Er kann somit ohne einen allzu großen Aufwand neue Kunden generieren.
Tatsächlich eine Win-Win Situation?

Es kommt natürlich auf jeden einzelnen Anbieter und auch jeden einzelnen Camper an. Hier wäscht klar eine Hand die andere. Ich kann mich als Camper dafür entscheiden, irgendwo (in aller Regel gegen Gebühr) auf einen Stell- oder Campingplatz zu stellen, in einem Supermarkt einzukaufen oder in der angrenzenden Stadt essen gehen. Oder ich überlege, was ich dafür ausgeben müsste, suche aber einen Landvergnügen-Stellplatz auf und kaufe eben dort im Laden meine Sachen. Oder ich gehe eben direkt auf dem Hof essen. Die Lebensmittel sind dort vermutlich etwas teurer, allerdings weiß man dann, wo das ganze her kommt. Zudem hat man ja schließlich nichts für diesen, oftmals viel schöneren, Stellplatz mitten in der Natur bezahlt.
Und das ist dann der nächste spannende Punkt. In vielen Betrieben darf man bei Interesse auch hinter die Kulissen schauen. Egal ob es in den Stall zum Ziegenmelken geht oder man direkten Kontakt zu einem Strauß bekommt, auf so vielen Höfen gibt es was zu entdecken.
Wie funktioniert jetzt Landvergnügen?
Zuerst benötigt man das Buch und noch viel wichtiger die Vignette sowie einen Registrierungscode. Man bekommt das Buch entweder direkt bei Landvergnügen selbst, mit etwas Glück bei einzelnen teilnehmenden Betrieben oder oder beispielsweise auch bei Amazon*. Leider sind die Bücher in der Regel schnell vergriffen. Daher bietet es sich an, frühzeitig die Ausgabe des Folgejahres zu reservieren.
Das Buch hat immer eine Gültigkeit von März bis März und muss jedes Jahr neu gekauft werden.
Mit dem Buch erhält man wie gesagt eine Vignette, die man am Fahrzeug anbringen kann. Zudem eine Mitgliedskarte im Scheckkartenformat. Auf dieser Scheckkarte befindet sich ein Registriercode, mit dem man die zugehörige App freischalten kann.
Die Landvergnügen-App bietet eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber dem Buch:
- Filterfunktion: Hunde erlaubt, Stromanschluss vorhanden…
- Umfeldsuche auf der Karte
- Favoritenspeicherung
- direkte Verlinkung auf Google Maps um einen Hof direkt anzufahren
- direkte Verlinkung einer Kontaktnummer auf dem Hof anzurufen
- neue Höfe auch während der Saison, die nicht im Buch sind
Hat man nun einen Hof ausfindig gemacht, den man gerne anfahren würde, ruft man frühestens 24 Stunden vorher an. Teilweise sind andere Kontaktaufnahmen möglich, dies ergibt sich dann aus dem Buch bzw. der App. Wir selbst haben auch schon per Whatsapp angefragt, da es uns für einen Anruf zu spät abends schien. Leider halten sich nicht alle Interessenten an dieses Prozedere. Immer wieder hört man direkt vor Ort oder liest man in entsprechenden Foren oder sozialen Medien, dass sich Camper gar nicht anmelden sondern einfach vorfahren. Andere fragen schon Tage im Voraus an um einen Platz zu buchen. Dies führt teilweise dann dazu, dass Anbieter die Segel streichen und bei Landvergnügen aussteigen.

Dann geht es auch schon los in Richtung Urlaub. Normalerweise sollte der zugewiesene Platz und evtl. auch die Anfahrt dorthin mit kleinen Landvergnügen-Logos gekennzeichnet.
Wenn die Plätze direkt ausgeschildert sind, stellen wir unseren Adria eigentlich zunächst auf dem Stellplatz ab. Ansonsten geht es direkt zum Hof und wir versuchen persönlich Kontakt zum Anbieter aufzunehmen. Dies hat bislang immer super geklappt. Die Anbieter lassen sich dann die Mitgliederkarte vorzeigen, notiert die wichtigsten Daten und dann kann man es sich schon richtig gemütlich machen.
Viele Anbieter freuen sich, wenn man nicht nur einfach den Stellplatz nutzt, sondern sich auch dafür interessiert, was so auf dem Hof alles passiert. Oftmals dürfen Gäste dabei auch hinter die Kulissen schauen und bekommen so nicht alltägliche Einblicke.
Unser persönliches Fazit
Landvergnügen* wird uns sicher noch sehr lange begleiten. Wir haben bei den allermeisten Besuchen tolle Gespräche mit den Gastgeber, vor allem aber super schöne, ruhig gelegene Stellplätze. Über einige Gastgeber habe ich ja bereits einen kleinen Rückblick verfasst. Andere sind zumindest schon auf unserem Instagram-Account zu sehen. Bislang haben wir noch keinen Stellplatz angefahren, bei dem wir sofort wieder weiter sind, weil er uns nicht gefallen hat.
2 Gedanken zu „Das Konzept >>Landvergnügen<< vorgestellt“