
Ganz kurzfristig haben wir uns vor unserem eigentlichen Urlaub noch auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit für eine Nacht gemacht und sind schließlich auf dem Waldbachhof bei Kirchzell fündig geworden. Der Hof ist erst seit Juni 2021 an Staybetter angegliedert.
Wir haben uns Montags spätnachmittags über das Staybetter-Portal angemeldet und im Anschluss direkt über die in der Bestätigungsmail erhaltene Handynummer per Whatsapp Kontakt aufgenommen. Corinna hat uns innerhalb von einer halben Stunde herzlich eingeladen und uns mit den wichtigsten Infos versorgt. So stand der Anfahrt am Folgetag nichts im Wege.

Wie vereinbart fuhren wir zunächst den Hof selbst im Ortskern von Watterbach an. Kaum angekommen wurden wir von Corinna und der neugierigen aber total lieben Hofhündin Cindy (wenn ich es richtig in Erinnerung habe) empfangen. Corinna überreichte uns gleich eine Flasche frischen Apfelsaft als Willkommensgruß. Ein ganz toller Empfang. Wir haben uns noch kurz ein bisschen über den Hof unterhalten, dann führte sie uns zu unserem Übernachtungsplatz.
Hierzu ging es raus aus dem Ort, den Berg hoch und auf einer Hochebene stand einzeln und verlassen die Stallung des Waldbachhof. WOW, da war wirklich weit und breit überhaupt nichts drum herum. Der Weg, der zur Stallung führte, endete auch etwas später, sodass hier auch keinerlei Durchgangsverkehr zu erwarten war.
Um die Stallung geht ein kleiner Schotterweg. Auf diesem darf mach sich dann mit seinem Wohnmobil breit machen.

Wir haben uns auch hier erstmal wieder mit Corinna unterhalten, über die Tierhaltung, den Wandel in den Biobetrieb und ein bisschen aus der Vergangenheit der Stallung. Die Pferde und Kühe waren bis auf einen Jungbullen samt Mutter alle auf der Weide. Leider befand sich die Weide, auf der sie gerade grasten, nicht im direkten Sichtfeld unseres Stellplatzes sondern auf dem rückwärtigen Bereich der Stallung.


Zum Ende unserer Unterhaltung erzählten wir, dass wir jetzt noch eine Wandertour unternehmen wollten und zeigten Corinna die Route. Sie hatte dann noch eine kleine andere Empfehlung, die wir schließlich annahmen (dazu aber später mehr). Als wir wieder von der Wanderung zurück kamen waren wir quasi alleine. Natur pur, keine Autos, Motorräder, Radfahrer, nichts. Und das ganze vereint mit einem tollen Ausblick.
Als wir am nächsten Morgen aufwachten war das Tal noch eingenebelt. Dieser verzog sich aber zunehmends. Vor unserem Van stand morgens ein Becher voll mit frisch gepflückten Mirabellen. Superlecker und wahnsinnig aufmerksam. Hatten wohl den perfekten Zeitpunkt für die Übernachtung erwischt.
Bei Staybetter ist es ja üblich, dass Gäste auf dem Hof etwas kaufen. Leider gab es aktuell noch kein Fleisch, da das nächste Tier erst im September geschlachtet wird. Wir haben uns aber bereits ein schönes Stück über den Online-Shop vorbestellt.
Die Hofkampagne vom Waldbachhof
Als Alternative zu einem Kauf gibt es bei einigen Gastgebern von Staybetter auch eine Hofkampagne. Der Waldbachhof hat dies ebenfalls für Gäste oder jeden anderen, der die Idee hinter der Kampagne interessant findet. Da wir sie absolut super finden, möchte ich sie gerne auch hier vorstellen.
Der Waldbachhof ist ein Biohof, der seine Tiere im Moment zum Schlachten noch lebend abtransportieren lassen muss. Auf diesen letzten (im Moment noch weniger schönen) Weg der Tiere möchten die Verantwortlichen gerne verzichten und sammeln aktuell um die Voraussetzung für eine Weideschlachtung schaffen zu können. Weitere Informationen dazu findet ihr hier.
Unsere Wanderung zum Grenzposten Bayern / Hessen
Als wir Corinna erzählten, dass wir eine kleine Rundwanderung angehen wollen, gab sie uns den Hinweis auf einen Grenzposten an der Ländergrenze Hessen / Bayern zwischen Würzberg und Boxbrunn. Der Grenzposten liegt fast sechseinhalb Kilometer von unserem Übernachtungsplatz entfernt und es ging ganz schön hoch und runter.
Aber die fast eineinhalb Stunden Fußmarsch dorthin hatten sich gelohnt. Der Mangelsbach stellt dort die Grenze der beiden Bundesländer dar. Auf jeder Seite ist eine Fahne mit Landeswappen gehisst. Zudem steht auf jeder Seite ein Zollhäuschen, in welchem man sich in ein Buch eintragen darf. Einige Sitzgelegenheiten auf beiden Seiten laden zum Pausieren ein. Und trotzdem hatte für uns die bayrische Seite den alles entscheidenden Pluspunkt. Hinter dem Zollhäuschen befindet sich ein Erdkühlschrank (gibt’s ähnlich auch bei Amazon*), in welchem gekühlte Getränke gelagert sind. Gegen einen kleinen Obulus haben wir uns ein frisches Faust-Bier und eine leckere Apfelschorle gegönnt, bevor wir wieder zurück zum Stall gewandert sind.