Tag 13: Wandern am Kanal des hl. Antonius – Kroatien & Slowenien 2023

Vom Camp Klaus war es nur eine recht kurze Fahrtstrecke bis zu einem kostenfreien Parkplatz, von dem aus wir schon recht früh morgens unsere Wanderung am Kanal des heiligen Antonius starten wollten. Um der Mittagshitze zu entgehen haben wir unser Frühstück wieder eingepackt und wollten dann irgendwo auf der Wanderstrecke unterwegs machen.

Also unseren Kastenwagen abgestellt, die letzten Sachen eingepackt und schon ging der fast 20 Kilometer lange Fußmarsch los. Die ersten Kilometer waren doch etwas ernüchternd. Zunächst eine normale Straße, die sich irgendwann in eine Schotterpiste wandelte. Auf der rechten Seite hatte man immer Blick aufs Meer, auf der linken Seite auf Grünflächen und sehr viele kleine Mauern. Die Einheimischen genießen wohl diesen Bereich, immer wieder standen Autos in kleinen Haltebuchten und die Menschen genossen ihre Ruhe am Meer. Schlimmer war der Blick auf die Landseite. In nahezu regelmäßigen Abständen fand man mehr oder weniger große Müllablagerungen.

Beginn Wanderstrecke Sibenik

Und irgendwann kam dann ein Abzweig, an welchem schließlich eine super schöne Wanderstrecke begann. Der Weg war gut ausgebaut und regelmäßig waren kleine Solarleuchten im Boden eingelassen. Sieht abends bestimmt auch toll aus. Wir waren wie gesagt recht früh unterwegs, sind gegen 8 Uhr gestartet. Von daher haben wir kaum andere Wanderer getroffen, dafür eher Jogger, die die Strecke gerne für ihre Morgenrunde nutzen.

Auf der Wanderstrecke finden sich immer wieder Bänke, wo man gemütlich Rast machen kann. Zudem gibt es zwei kleine Kuppen mit einem tollen Ausblick auf Sibenik oder auch den weitläufigen Kanal des heiligen St. Antonius.

Folgt man der Wanderstrecke gelangt man irgendwann auch über eine vorgesetzte Insel zur Festung des Heiligen St. Nikolaus. Wir dachten eigentlich, dass man diese zu Fuß erreichen kann (der Weg gab es auch, wenn vielleicht nicht mit ganz trockenen Füßen her). Allerdings wies ein Schild darauf hin, dass man nur mit einer kostenpflichtigen Fähre (Zutritt zur Festung inklusive) übersetzten darf. Auch hier war wie am Vortag eine längere Wartezeit angesagt, sodass wir uns entschieden, die noch ausstehenden Kilometer unserer Wanderung direkt anzugehen.

Unweit der Festung sieht man noch einige Überbleibsel aus der Kriegszeit. Alte Hangars und immer wieder kleine Schützengräben lassen erahnen was für eine schwierige Zeit die Gegend durchgemacht hat.

Die Wanderstrecke hat bis dahin unheimlich viel Spaß gemacht. Die letzten rund 6 Kilometer waren schließlich eher ernüchtern. Man wurde direkt entlang einer mehr oder weniger stark befahrenen Straße, die zudem ordentlich Hitze abgestrahlt hatte, geführt. Einen Teil der Strecke konnte man allerdings auch auf einem Weg abseits der Straße laufen. Auf diesem sieht man unheimlich viele Tiere, insbesondere Spinnen und diese dann vor allem direkt vor einem im Gesicht. Keine Ahnung wie lange da schon niemand mehr entlang gelaufen ist, die teils recht ordentlich großen Tierchen haben ihre Netze komplett über den Weg gespannt. Hatte irgendwie was von einem Laserlabyrinth, welches man durchkreuzen musste. War auf einer Strecke von schätzungsweise zwei Kilometer dann doch eher anstrengend, zumal man immer wieder mal doch ein Netz übersehen und dann auch fast die Spinne geknuscht hatte 🙂

Ehrlicherweise müssen wir gestehen, dass wohl nur ein Teil des Weges, also genau der wirklich schöne, als Wanderstrecke ausgewiesen ist. Der Rest ist eher als Rad-Strecke angedacht und auf einer Infotafel auch farblich so markiert. Das haben wir leider erst nach der gut 5-stündigen Wanderung festgestellt. Selbst schuld, die positiven Eindrücke überwogen trotzdem.

Unser Stellplatz – Camp Roko

Nach der anstrengenden Wanderung machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Norden. Unser nächstes Ziel lag schon in Slowenien, für den Tag war nur Fahren und ins Meer zum Abkühlen springen angesagt. Wir hatten uns zwei Plätze ausgesucht, einen nach ca. einer Stunde Fahrzeit, der nächste nach insgesamt 3 Stunden, falls der erste Platz doch komplett voll sein sollte.

Wie es der Zufall will sind wir an der Küstenstraße sehr kurzfristig an einem dritten Platz hängen geblieben, dem Camp Roko.

Wir kamen wenige Minuten vor 15 Uhr an und pünktlich zur vollen Stunde kam Roko auch zum Rezeptions-Wohnmobil. Er zeigte uns drei Plätze, wo wir uns einen aussuchen konnten und erklärte uns, wo wir was finden. Der Platz war in der dritten Reihe vom Meer auf dem terassenförmig angelegten Platz entfernt. Also Camper abgestellt und erst mal ne Runde ordentlich im Meer abgekühlt. Einen ausreichend großen Strandbereich gab es im Eingangsbereich des Campingplatzes, ansonsten steht die erste Reihe der Camper unmittelbar am Meer.

Das Highlight des Platzes ist aber sicher die Sanitär-Anlage. Statt enger Duschkabinen, bei denen regelmäßig die Klamotten nass werden, gibt es im Herrenbereich ausschließlich kleine Bäder, also abgetrennt Dusche samt Toilette und Waschbecken. Natürlich gab es noch reine Toiletten. Bei den Frauen waren es ebenfalls komplette Bäder, aber auch einzelne Duschkabinen.

Ein kleines Highlight (weil so noch nie erlebt) war die Grauwasser-Entsorgung. Auf der Ebene oberhalb des Sanitärhauses befindet sich ein Feuerwehrschlauch, welcher nach unten zum Haus führt. Über den Schlauch kann schließlich das Grauwasser entsorgt werden. Eigentlich eine super Idee, da man nicht mit dem Camper jonglieren muss, bis man sauber über einem mancherorts doch recht kleinen Einsatz steht. Ein Mini-mini-mini-Supermarkt ist rund 100 Meter vom Platz entfernt, ein gut bewertetes Restaurant (in dem wir aber nicht waren) rund 100 Meter weiter. Für 30 Euro ist der Platz wirklich empfehlenswert für die Durchfahrt, wenn man ne schöne Abkühlmöglichkeit, eine sehr gute Sanitäranlage und auf den meisten Plätzen Blick aufs Meer möchte.


Insgesamt 23 Tage hat unsere kleine Reise 2023 durch Kroatien und Slowenien gedauert. Wir haben fantastische Orte aufgesucht, größtenteils auf klasse Stellplätzen / Campingplätzen übernachtet und die freundliche Offenheit der Menschen dort kennenlernen dürfen. Wer sich für einen speziellen Ort interessiert, findet hier vorab unsere kleine Tour.

Tag 1: Planica – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 2: Jasna – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 3: Piran und Vrsar – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 4: Ruinenstadt Dvigrad – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 5+6: Plitvicer Nationalpark – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 7: Zadar – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 8 & 9: Dubrovnik – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 10 & 11: Auszeit auf dem Camping Labadusa

Tag 12: The Wall of Ostrica – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 13: Wandern am Kanal des hl. Antonius – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 14: das letzte Mal Meer

Tag 15: Die Predjama Höhlenburg

Tag 16: Ljubljana – die Hauptstadt Sloweniens – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 17 & 18: Oase der Ruhe auf dem Kamp na Otoku – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 19: Velika Planina – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 20: Bled – Kroatien & Slowenien 2023

Tag 21-23: Soca – Kroatien & Slowenien 2023

Schreibe einen Kommentar